Mach mal Pause!
Der Lebensraum Schule ist bunt und vielfältig – und bringt Herausforderungen mit sich. Dazu gehören Anforderungen in puncto Konzentration, Leistungsdruck, Hektik, Lautstärke oder psychosoziale Faktoren wie die Dynamik im Klassenzimmer. Pausen sind daher äußerst wichtig, doch was Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zur Erholung benötigen, kann sehr verschieden sein.
- Eine bewusste Pausengestaltung gehört zur Gesundheitsprophylaxe
- Die Bedürfnisse können stark variieren
- Ein breites Angebot an Möglichkeiten ist wichtig
Die Faktoren, die in der Schule auf alle Beteiligten einwirken, sind sehr umfangreich. Was eine Person als Stressor empfindet, hängt dabei unter anderem von der individuellen Verfassung, den Ressourcen zur Stressbewältigung und der Wahrnehmung einer Situation ab. Auch die persönliche Balance, etwa durch eine ausgleichende Freizeitgestaltung, spielt eine entscheidende Rolle. Die Frage, was ein Mensch zur Erholung benötigt, kann daher sehr unterschiedlich beantwortet werden. Gerade in einem lebhaften Umfeld wie der Schule ist es wichtig, zuerst ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Pausen zu schaffen. Sie dienen zum Beispiel:
- zur Erholung, indem sie von Aufgaben
frei gehalten werden - als Ausgleich, etwa durch Bewegung oder Ruhe
- zum Kräfteauftanken
- zur Erhöhung der Konzentration
- zum bewussten Essen und Trinken
- zum Austausch im Kollegium oder mit Klassenkameradinnen und -kameraden
Möchte ich meine Pause eher aktiv oder passiv gestalten? Brauche ich Entspannung oder möchte ich mich bewegen? Benötige ich frische Luft? Oder möchte ich einen Ruheraum aufsuchen? Diese Fragen können bei der bewussten Pausengestaltung helfen.
Pause zum Thema machen
In der Schule sollte über Pausen gesprochen werden, auch im Unterricht. Unterrichtseinheiten können helfen, verschiedene Aspekte zu beleuchten – zum Beispiel sind im Schulportal der DGUV „Lernen und Gesundheit“ vielfältige Unterrichtsmaterialien erhältlich (mehr dazu in diesem Beitrag). Außerdem ist es wichtig, dass Schulen ein breites Gestaltungsangebot für die Pause anbieten. Es sind viele Ansätze denkbar: von Ruhezonen über eine bewegte Pause in der offenen Sporthalle bis hin zum Angebot kreativer Tätigkeiten wie Musizieren oder das Gärtnern im Schulgarten. Das Thema Pausengestaltung sollte in der Schulgemeinschaft thematisiert werden, im Austausch mit der Schülerschaft und mit dem Kollegium. Ein umfassendes Pausengestaltungskonzept kann dabei helfen, den Status quo sowie die Zielsetzung zu erfassen: Wo stehen wir? Welche Bedürfnisse gibt es? Und mit welchen konkreten Maßnahmen möchten wir diesen begegnen?
Pause für Lehrkräfte
Lehrkräfte sind in der Schule durch vielfältige Aufgabenbereiche stark gefordert. Umso wichtiger ist es, dass auch sie ihre Pausenzeit bewusst gestalten können. Nur zu schnell kann diese sonst damit gefüllt sein, „schnell etwas zu erledigen“, ein Telefonat zu führen oder eine E-Mail zu beantworten. Die Entscheidung, die eigene Pause frei von Arbeit zu halten, wird zum wichtigen ersten Schritt in der Selbstfürsorge einer jeden Lehrkraft. Dabei können verschiedene Fragestellungen helfen:
- Wissen und respektieren alle, dass die Pause auch für Lehrkräfte eine arbeitsfreie Zeit ist? Wird dies offen kommuniziert und gelebt?
- Wird die Erreichbarkeit während der Pause eingeschränkt, etwa indem man das Handy ausschaltet oder durch einen Aushang am Lehrerzimmer, der Ansprechzeiten transparent macht?
- Gibt es einen Rückzugsort für Lehrkräfte, zum Beispiel einen Pausenraum?
Eine gesunde und erholsame Pause beginnt somit immer mit einer bewussten Entscheidung und mit einer Pausenkultur, die von der gesamten Schulgemeinschaft gelebt wird. Die Pause kann dann zu einem bedeutenden Faktor in der Gesundheitsförderung für alle werden.
Wir stellen in diesem Beitrag zwei Unterrichtseinheiten zum Thema “Gesunde Pause” aus dem Schulportal “Lernen und Gesundheit” vor.
